Der Moro-Reflex ist auch als Klammerreflex bekannt und für Ihr Baby ganz besonders wichtig. Er ist der Auslöser dafür, dass Ihr Baby nach der Geburt einen ersten tiefen Atemzug nehmen und auf diese Weise die Luftröhre öffnen kann. Gleichzeitig dient er aber auch als Schutz für den neugeborenen Säugling, der sich die Jahrhunderte der Evolution über gehalten hat.
Was genau ist der Moro-Reflex?
Entdeckt wurde der Moro-Reflex durch den Pädiater Ernst Moro. Dieser Reflex wird auch als eine Schreckreaktion bezeichnet, die reflexartig passiert und der nur bei Neugeborenen innerhalb der ersten paar Lebensmonate zu erkennen ist. Gebildet wird dieser Reflex bereits in der 9. Schwangerschaftswoche.
Wenn Ihr Baby geboren wird, dann reift auch das zentrale Nervensystem weiter heran. Diese Ausreifung sorgt dafür, dass Ihr Baby den Moro-Reflex in einem Zeitraum zwischen dem zweiten bis vierten Monat verliert. Er wird dann ersetzt durch eine reife Schreckreaktion. Hierbei kann es sich um eine Kopfdrehung zu der Quelle des Reizes oder um plötzlich hochgezogene Schultern handeln.
Die Zusammensetzung der reflexartigen Bewegungen beim Moro-Reflex besteht aus mehreren Phasen.
- Es kommt zu einem Reiz, wie beispielsweise einem akustischen Reiz, einem Lichtreiz oder auch einer Veränderung der Lage.
- Das Baby öffnet den Mund und reißt gleichzeitig die Arme nach oben. Die Finger sind dabei gespreizt.
- Der Mund wird wieder geschlossen, die Finger bilden eine Faust und die Arme werden an den Körper gedrückt.
Ein Blick auf die Entwicklungsgeschichte macht deutlich, dass bereits die Primaten-Babys über den Moro-Reflex verfügen und ihn nutzen, um sich bei Gefahr noch fester in das Fell der Mutter krallen zu können.
Wichtig zu wissen: Wenn der Moro-Reflex bei Ihrem Baby ausgelöst wird, so zieht dies nicht nur eine körperliche Reaktion nach sich. Der Körper schüttet Stresshormone aus und lässt den Blutzuckerspiegel schnell sinken. Der Atem geht schneller und der Herzschlag beschleunigt sich bei Ihrem Baby.
Die Auswirkung des Moro-Reflexes auf Ihr Baby
Der Kinderarzt wird überprüfen, ob der Moro-Reflex bei Ihrem Kind ausreichend ausgeprägt ist. Auf diese Weise kann er eine einseitige Lähmung oder andere Schwierigkeiten ausschließen. Heute wird der Reflex in seiner ursprünglichen Bedeutung von Ihrem Baby eigentlich nur noch selten gebraucht, da sich normalerweise keine akute Gefahr mehr in der Nähe befindet. Dennoch ist er vorhanden und kann gerade sehr sensible Babys beispielsweise aus dem Schlaf reißen oder dafür sorgen, dass sie erst gar nicht zur Ruhe kommen.
Fällt Ihnen auf, dass Ihr Baby möglicherweise durch die schreckartigen Bewegungen nur schwer zur Ruhe kommt oder sich scheinbar sehr häufig erschreckt, dann können Sie ihm helfen, zur Ruhe zu kommen. Eine gute Möglichkeit ist das Pucken. Die Ärmchen liegen dabei eng am Körper, sodass der Reflex nicht ausgelöst werden kann. Ebenfalls sehr gut helfen kann eine Babyhängematte. Durch das weiche Material, das sich an den Körper Ihres Babys schmiegt, wird eine Begrenzung geboten. Die sanften Bewegungen erinnern an den Mutterleib und wirken beruhigend.
Der persistierende Moro-Reflex
Nicht immer kommt der Reflex zum Stillstand, es gibt auch die Variante des persistierenden Moro-Reflexes. Das bedeutet, er bleibt über den vierten Lebensmonat hinaus erhalten. Kinder und auch Erwachsene, die davon betroffen sind, haben große Probleme, zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen. Stattdessen sind sie ganz besonders wachsam und schauen immer, ob es eine mögliche Gefahr gibt, gegen die sie sich wappnen müssen. Bereits kleine Reize reichen aus, um den Körper zur Ausschüttung von Stresshormonen zu bringen.
Nicht immer muss ein persistierender Moro-Reflex nur negative Auswirkungen haben. Oft zieht er eine erhöhte Wissbegier sowie ein starkes Interesse an den Geschehnissen nach sich. Oft ist es aber so, dass Betroffene sehr leicht abzulenken sind und nur eine kurze Konzentrationsspanne haben. Sie können sogar sehr aufbrausend und aggressiv sein, da die ständige Reizüberflutung sehr schwer zu handhaben ist.
Interessant: Es gibt auch einen nicht ausgereiften Reflex. In diesem Fall haben Kinder Probleme damit, reife Schreckreaktionen zu bilden und es kann passieren, dass sie sehr ängstlich sind, schüchtern werden und auf Situationen, in denen sie Angst haben, mit einer Erstarrung reagieren.
Zeigt sich bei Ihrem Baby der Moro-Reflex auch noch nach den ersten vier Lebensmonaten, dann können Sie ihm helfen, zur Ruhe zu kommen. Unterstützen Sie die Phasen der Erholung durch eine Babyhängematte und nutzen Sie auch hier noch das Pucken.
Warum sich die Babyhängematte positiv auswirken kann
Die ersten Wochen nach der Geburt sind für Ihr Baby besonders aufregend. Bisher kannte es nur den schützenden Bauch von Mama, war in seinen Bewegungen begrenzt und hörte die Geräusche nur stark gedämpft. Wird es geboren, dann sind helles Licht, laute Geräusche und ruckartige Bewegungen Reize, die den Moro-Reflex auslösen können, der jedes Mal für Stress bei Ihrem Baby sorgt.
Diesen Stress können Sie mit einer Babyhängematte lindern. Wird Ihr Baby in die Hängematte gelegt, dann schließt sich der weiche Stoff an den Seiten um Ihr Baby herum. Durch entsteht eine Begrenzung, die den Reflex eingrenzt und Ihrem Baby viel Sicherheit vermittelt. Dazu kommt der sanfte Schwung, der bei jeder Bewegung entsteht. Ihr Baby wurde im Bauch bei jeder Bewegung der Mama mit bewegt und so in den Schlaf begleitet. Dies wird durch die Babyhängematte nachgestellt. Auf diese Weise helfen Sie Ihrem Baby, zur Ruhe zu kommen und in den Tiefschlaf zu finden.